«Wie viel Menschlichkeit leisten wir uns – und Sie ?
Seit vielen Monaten sind Tausende von Menschen auf der Flucht vor dem
Kriegsgeschehen im Nahen Orient. Sie suchen Frieden in Europa, in das sie
all ihre Hoffnung legen. Wie Symbole dieses Geschehens liefern uns die
Medien eine Flut von Bildern ins Haus, darunter immer wieder Rettungswesten
von der Insel Lesbos und Zäune mit Stacheldraht von den Grenzen zu den
Balkanstaaten.
Die Installation von Fred George und Andrew Wakeford ermöglicht eine neue
Sicht auf dieses Drama. Es ist eine Innensicht, denn hier stehen die
einzelnen Menschen im
Vordergrund, die ihre Geschichten von Flucht und Vertreibung erzählen. Die
beiden Künstler haben sich in vielen Interviews und Fotos den Flüchtlingen
genähert und erhielten die Erlaubnis, daraus sehr persönliche Portraits
anzufertigen. Das Ziel der Installation ist es, eine mobile Mauer aus
Rettungswesten von den Stränden Griechenlands zu bauen, verbunden mit den
Portraits einzelner Flüchtlinge. Angeheftet an jede Weste steht ein
individueller Code, der mit der Geschichte des jeweiligen Flüchtlings
verknüpft ist. Der intensive Einsatz von Stacheldraht in der Installation
veranschaulicht die extremen
Bedingungen des Konfliktes um Syrien. Die Rettungswesten – es sind
authentische Exemplare aus Griechenland – wurden von den Flüchtlingen zur
Sicherung der gefährlichen
Überfahrt benötigt. Doch geschlossene Grenzen zwingen sie dann in Lager,
die mit Zäunen und Stacheldraht bewehrt sind. |