Franz Bernhard wurde 1934 in Nové Chalupy im Sudentenland geboren, 1946
siedelte seine Familie nach Süddeutschland über. Nach dem Besuch des
Gymnasiums und einer Schreinerlehre studierte Bernhard 1959-66 an der
Kunstakademie Karlsruhe unter anderem bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm. Dem
Studium folgten regelmäßige Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und
Ausland.
Für seine Werke erhielt er unter anderem den Villa-Romana-Preis (1968), den
Pfalzpreis für Plastik (1975), den Hans-Thoma-Preis des Landes
Baden-Württemberg (1977), den Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (1986)
sowie den Lovis-Corinth-Preis (1989).
Darüber hinaus war er 1990-92 Mitglied der Akademie der Künste und stand
von 1994 bis 2001 dem Künstlerbund Baden-Württemberg vor. Seit 1972 lebte
und arbeitete Bernhard im pfälzischen Jockgrim.
Franz Bernhard zählte zu den bedeutensten deutschen Bildhauern der
Gegenwart, insbesondere die zeitgenössische Kunstszene des Südwestens hat
er maßgeblich mitgeprägt.
Franz Bernhards vor allem aus Holz und Conten-Stahl gefertigten Plastiken
zeichnen sich durch ihre einfachen Formen und die nuancenreichen, von
Bearbeitungsspuren geprägten Oberflächen aus. In ihrem Mittelpunkt steht
der menschliche Körper, der in stark abstrahierter Form – und oftmals nur
Teilen – dargestellt wird. Ich mache aus Körpern Platten, Bögen, Balken.
Ich mache aus Armen Gestänge. Ich mache aus dünn dick. Ich lasse ein Bein
weg, wenn es stört [...], so Bernhard. Drehungen aus den Achsen und
Verkantungen verleihen den „Körpern“ dabei Lebendigkeit und Ausdruck. Die
verschiedene menschliche Haltungen aufgreifenden Werke Bernhards treten
häufig in einen spannungsreichen Dialog zu ihrer Umgebung und thematisieren
so Grundfragen über den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt. Bei der
Verleihung der Ehrenprofessur des Landes fasste die damalige
Kultusministerin Baden-Württembergs Annette Schavan zusammen:
Ausgangspunkt, Stimulans und Ziel des künstlerischen Wirkens von Franz
Bernhard ist der Mensch. |