Günther Holder hat die künstlerischen Impulse
für die planerischen Lösungen der Grün
99 gegeben, nämlich die klaren geometrischen
Formen der Wege und der Lichtbögen oder die blaue
Wand im Eingangsbereich. Als Zeichner lässt
er Lackfarben in einer dünnen Schicht auf Offset-Papier
verlaufen. Durch einfache Interventionen wie des gezielten
Auskippens der grautönigen Farbe und sonstigen
kleinen manuellen Eingriffe in den Verlauf der Bildwerdung
gestaltet er Blätter besonderer Auslagerungen und
Überlagerungen, in denen der Prozess der Formfindung
sichtbar bleibt beschrieb Siegmar Gassert die
komplex wirkenden Prozesse.
Als Skulpteur verwendet Günther Holder gießfähig
erhitztes Aluminium, schneidet Baumringe und fügt
sie seriell in Wandreihen. Auch in anderen meist kleinformatigen
Wandobjekten, wo auf einen Holzklotz der Aluminiumguss
appliziert worden ist, gibt die erstarrte Form den Prozess
ihrer Entstehung preis. Diese Teilhabe am Zustandekommen
des Formenreichtums stimuliert unsere Wahrnehmung derart,
dass sie letztlich zur Selbstwahrnehmung wird. Prozess
ist bei Günther Holder Programm und Prinzip.
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